Wie alles anfing…meine Familienforschung

Wie ich zur eigenen Ahnenforschung kam – Blogparade „Schlüsselmomente Ahnenforschung“

Es ist jetzt fast 30 Jahre her als es diesen entscheidenden Moment für mich gab. Für Außenstehende vielleicht nicht gerade ein Moment, der in die Lebensgeschichte eingeht, für mich jedoch der Beginn meiner persönlichen Liebe zur Familienforschung.

Ich hielt mehr durch einen Zufall 1991 einen kleinen Zeitungsartikel der „BILD“-Zeitung in der Hand, in dem es um das Internierungslager Lamsdorf (heute Łambinowice) in Oberschlesien ging.

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„Die Hölle von Lamsdorf“

Ich wusste, dass mein Vater und Großvater aus diesem kleinen Ort stammten und in diesem Internierungslager waren, so dass ich damit eine Beziehung zu diesem Pressebericht, der mit einem Verweis auf das Buch „Die Hölle von Lamsdorf“* endete, hatte.

Ich bestellte mir damals dieses Taschenbuch, das der damalige Lagerarzt Heinz Esser veröffentlicht hatte und war sehr schnell von den Zeilen und Schilderungen in diesem Buch gefesselt.

Auf den letzten Seiten des Buches gab es dann eine tabellarische Auflistung aller Internierten dieses Lagers, in der auch mehrfach mein eigener Familienname auftauchte.

Mit diesem Moment, inspiriert durch einen eigentlich nur kleinen, unscheinbaren Presseartikel, begann die Forschung nach den Wurzeln meiner Familie.

Die Hölle von Lamsdorf: Dokumentation über ein polnisches Vernichtungslager (Schriftenreihe Landsmannschaft der Oberschlesier)

Die Hölle von Lamsdorf*

Erste Fakten und Urkunden

Als ich dann die ersten Fakten für einen eigenen Stammbaum in den Händen halten durfte, war mein Tatendrang und Interesse für die Geschichte und die Hintergründe unserer Familien“saga“ nicht mehr aufzuhalten.

Familienforschung ist kein verstaubtes Zurückblicken auf Vergangenes, sondern ein richtiges Abenteuer, das mich mit vielen tollen Menschen zusammen gebracht hat und bei dem ich immer wieder feststelle, dass es aus jeder Sackgasse auch einen Weg heraus gibt.

Du wirst vielleicht selbst feststellen, wie toll dieses Gefühl ist, die ersten Unterlagen aus einem alten, vergilbten Kirchenbuch heraussuchen zu dürfen und dabei dann dort den Namen deines Vorfahren zu finden.

Ich hatte das große Glück, dass mich gleich zu Beginn meiner Forschungsarbeit unheimlich viele Menschen (die ich zuvor gar nicht kannte) unterstützten und mir dabei halfen, die ersten Schritte erfolgreich zu gehen.

In diesem Zusammenhang danke ich den vielen, lieben Pfarrern der Kirchengemeinden im ehemaligen Oberschlesien, die mir alle ausnahmslos sehr ausführlich antworteten…auch wenn sie bei der Recherche nicht erfolgreich waren.

Nicht verstaubte Historie, sondern Erlebnis

Gelebte Familiengeschichte ist das Ergebnis und dabei feststellen zu dürfen, dass überall auf dieser Welt Menschen leben, die zu deiner Familie gehören und dem gleichen Interesse folgen wie man selbst.

So entstanden aus den Anfängen meiner Genealogie intensive Kontakte auf fast alle Kontinente dieses Planeten. Und ich wünsche mir sehr, dass ich noch viele weitere Menschen für dieses Thema begeistern kann.

Dieser Beitrag entstand infolge der Blogparade „Schlüsselmomente Ahnenforschung: Welche Erlebnisse weckten Dein Interesse an den Vorfahren?“, die der studierter Historiker Lars Thiele vom Archivrecherche-Dienst Dresden ins Leben gerufen hat.

Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier tolle Beiträge und Links zum Thema.

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3 Antworten

  1. Fred Hasbeck sagt:

    Ein wirklich lesenswerter und angenehm zu lesender Artikel zum Beginn Ihrer Familienerforschung.

    Danke für diese Einsichten. Ich stehe noch am Anfang meiner Familienerforschung und habe jetzt als Rentner vor einem Monat damit angefangen. Ich muss sicherlich noch sehr viel lernen, aber ich konnte auf Ihrer Seite schon viele hilfreiche Tipps entdecken. Dankeschön dafür und schreiben Sie so toll wie bisher, ich mag Ihren Schreibstil.
    Viele Grüße aus dem Kölner Raum

    • joergmichael sagt:

      Sehr geehrter Herr Hasbeck,

      „Schulterklopfen“ fühlt sich immer sehr gut an 🙂 – danke für Ihre lobenden Worte und ich freue mich sehr, dass Ihnen meine Webseite gefällt.
      Die ersten Schritte sind gewiss die schwierigsten, aber wenn dann erste Erfolge dazu kommen, wenn man wirklich nette Menschen kennenlernen darf, die einen unterstützen, dann lohnt sich auch dieser Aufwand.
      Genealogie ist ein lohnenswertes Hobby und es ist ein schönes Ziel, einen Teil meiner Familiengeschichte bewahren zu dürfen.
      Ich wünsche Ihnen bei der eigenen Forschung sehr viel Freude und ebenso tolle Erlebnisse.
      joergmichael

  1. 22. September 2017

    […] So schreibt Jörg-Michael Raida in seinem Beitrag. […]

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