Ich muss gestehen, auch ich kenne das genauso wie Peer: Man startet voller Energie und Elan in eine Challenge, aber irgendwann kommt der Moment, in dem einfach die Motivation nachlässt.
Diese Woche habe ich endlich gemerkt, was es heißt, wenn die Motivation ins Koma fällt. Es fühlt sich an, als hätte jemand den Luftballon meiner Euphorie aufgestochen und all meine Kreativität aus der Luft abgelassen.
Ich weiß nicht, ob es an der schier endlosen Schreiberei liegt oder an einem anderen Phänomen, aber es ist passiert: Der Motivationszug ist aus dem Bahnhof abgefahren und ich stehe hier allein auf dem Gleis. Zum Glück sehe ich noch die Rückleuchten vom Aktivitätszug.
Ich könnte jetzt versuchen, mit allen möglichen Tricks und Tipps meine Motivation wiederzubeleben, aber ich denke, ich lasse es einfach mal alles links liegen und gönne mir eine Auszeit am Anfang der Woche oder über die ganze Woche?
Schließlich habe ich noch ein paar Wochen Zeit, um diese Challenge erfolgreich zu meistern – auch wenn ich etwas spät gestartet bin.
Vielleicht ist es ja auch einfach die Ruhe vor dem Sturm, die Phase des „Motivationslochs“ bevor ich mit voller Wucht zurückkomme und die nächsten, letzten dreißig Seiten wie ein Superheld schreibe. Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar ein Kostüm für schreibwütige Superhelden – dann bin ich definitiv dabei! Das kaufe ich mir.
Hach, du kannst dir vielleicht meine Freude richtig vorstellen, kurz vor dem Ende des Schreibens zu stehen! Aber hey, was sind schon ein paar Fehler mehr oder weniger in einem Manuskript? Das gibt dem Ganzen doch erst den gewissen Charme!
Nein, im Ernst: Da muss ich anschließend wirklich noch viel dran arbeiten, die unübersehbaren Fehler zu entfernen oder entfernen zu lassen. (siehe hierzu ja meinen Report Nummer 2 zum Thema Lektorat.)
Ich könnte natürlich auch argumentieren: Wer braucht schon einen perfekten Text, wenn er auch einen unterhaltsamen haben kann, der die Lachmuskeln zum Glühen bringt? Und mal ehrlich, wer hat nicht schon mal über einen Rechtschreibfehler oder eine unglücklich gewählte Formulierung geschmunzelt?
Aber gut, du willst als Autor natürlich dein Werk ja nochmal durchgehen und ausbessern und nicht Kommentare lesen wie „Rechtschreibung könnte besser sein…“. Und dabei habe ich auch schon überlegt, ob ich mein gesamtes Manuskript einfach einmal vorab ausdrucken sollte.
Ich sag dir, ich glaube, das ist eine super Idee! Denn wer will schon stundenlang auf einen Bildschirm starren und scrollen, wenn er auch gemütlich auf dem Sofa sitzen und mit dem Rotstift in der Hand arbeiten kann?
Und hey, 90 Seiten? Das ist doch ein Klacks! Einfach ausdrucken und dann fleißig drauflos korrigieren. Das wird ein Spaß, da bin ich mir sicher! Huch, habe ich doch schon das Kostüm für schreibwütige Superhelden angezogen? 🙂
Also summary: Kommende Woche werde ich etwas zurückhaltend sein, was das Schreiben angeht. Einfach einmal Luftholen. Auch in meinem Familienforschungsratgeber, um den es ja bei dieser Challenge geht, fällt der Satz: „Es ist auch ganz oft sinnvoll, einfach einmal eine redaktionelle Denkpause zu machen.“